Über die Vorteile von Schnelligkeit und Anonymität eines solchen Dienstes bestehen wohl keine Zweifel. Allerdings wird es Ratsuchende geben, die glauben, EUR 1,99 pro Beratungsminute zahlen zu müssen, sei zu viel. Dies dürfte in vielen Fällen schlicht falsch sein, da sich eine erste Beratung gemäss des Rechtsanwaltsvergütungsgesetzes grundsätzlich nach dem Streitwert richtet und nur für Privatpersonen EUR 190,- netto nicht übersteigen darf. Sicherlich kann eine erste Beratung, der ein niedriger Streitwert zu Grunde liegt, auch günstiger sein.

Wer aber innerhalb von etwa fünf Minuten die für ihn wesentlichen Informationen erhält, bekommt ohne lästige Wartezeit und Fahrtkosten eine auf Wunsch anonyme Beratung für unter EUR 10,-.
Sogar der Bundesgerichtshof bewertet die Vorteile einer solchen Rechtsberatung ähnlich.
"Die über einen Mehrwertdienst finanzierte telefonische Beratung kann sich aber auch als eine sinnvolle Erweiterung des Angebots anwaltlicher Dienstleistungen erweisen, weil sie dem Ratsuchenden einen einfachen Weg weist, wie er bei von vornherein überschaubaren Kosten einen einfachen Rechtsrat oder eine einfache Rechtsauskunft erhalten kann" lautet die Schlussfolgerung des Bundesgerichshofs in seinem Grundsatzurteil vom 26.09.2002, ZR 102/00, zur Frage der Rechtmäßigkeit telefonischer Rechtsberatung über eine Anwaltshotline.

Gegenüber einer Anwaltshotline mit wechselnden Gesprächspartnern, über deren Identität und Qualifikation für den Ratsuchenden in der Regel keine Klarheit besteht, hat das vorliegende Angebot den Vorteil, dass die Person des Beratenden von vorherein feststeht und dass über dessen Website Informationen über seine fachlichen Qualifikationen vor einer möglichen Beratung eingeholt werden können.